Content Marketing ist heiß. Mittlerweile auch in Deutschland. Mit der richtigen Content Strategie lassen sich hohe Besucherzahlen und damit auch Umsätze generieren. Das Problem ist nur, dass viele Unternehmen ihre Strategie einzig und allein an Keywordfaktoren wie Suchvolumen und Keyword-Schwierigkeit ausrichten.
Das diese Strategie vielleicht nicht optimal ist und wie Sie Ihre Content Strategie bestmöglich aufstellen sollten, habe ich Ihnen in dieser Anleitung zusammengefasst.
Was ist die Content Strategie?
Als Content Strategie bezeichnet man die taktische Planung der Erstellung von Inhalten, um das gewünschte Marketingziel zu erreichen. Teil der Strategie sind immer die Zielsetzungen, Content-Arten, Verbreitungsmöglichkeiten und zeitliche Abläufe.
Klar soweit? Es geht also nicht darum, möglichst viel Content bestmöglich in der Suchmaschine zu platzieren, sondern strategisch vorzugehen.
Das macht das Ganze erfolgsstärker und gleichzeitig auch noch wesentlich entspannter für Ihr Marketingbudget.
Ziele der Content Strategie
Ich möchte natürlich niemandem auf die Füße treten. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Zielsetzung Ihrer Content Strategie falsch ist, ist relativ hoch.
Die klassische Strategie, die nahezu überall angewandt wird, bedeutet mit einer Schrotflinte auf eine Fliege zu schießen. Mit ganz viel Glück trifft eine der vielen Schrotkugeln die Fliege.
R.I.P.
Wie sieht das genau aus?
Unternehmen erstellen massiv SEO-optimierten Content in Corporate Blogs, um über diese Inhalte potentielle Neukunden anziehen und im nächsten Schritt zu einem Lead konvertieren zu können.
Es gibt nur einen Haken bei dieser strategischen Ausrichtung:
Besucher, die direkt auf einer Produktseite landen, werden mit 50x höherer Wahrscheinlichkeit zu einem Lead.
Das bedeutet, dass der Weg zum Lead für einen Besucher wesentlich länger ist, wenn er auf einem Ihrer Blogartikel landet. Sie werden mit guten Blogartikeln zwar sehr viel Traffic aufbauen können, aber nur sehr wenige Neukunden generieren.
Wenn Sie nicht sehr viel Zeit, Geld und Ressourcen verschwenden wollen, muss das oberste Ziel Ihrer Content Strategie sein, Traffic für Ihre Serviceseiten aufzubauen.
Traffic = Leads.
Leads = Neukunden.
Klingt einfach, oder? Jetzt müssten wir nur noch in der Lage sein, diese Serviceseiten für die Menschen auffindbar zu machen. Durch bestmögliche Positionen in den Suchergebnissen.
Und das ist gar nicht mal so einfach…
Die Herausforderungen einer guten Content Strategie
Um zu verstehen, wo die eigentliche Herausforderung einer richtig guten Content Strategie steckt, müssen wir 2 Faktoren verstehen:
- Wie Serviceseiten bestmöglich in den Suchergebnissen ranken können.
- Was die Domain Autorität damit zu tun hat.
Die Domain Autorität spielt eine extrem große Rolle, wenn es darum geht, Inhalte in der Suchmaschine ranken zu lassen. Sie bemisst sich maßgeblich an der Menge von möglichst hochqualitativen Backlinks, die ein Website hat.
Kurz und knapp:
Je mehr eingehende, hochqualitative Links eine Website hat, desto höher steigt ihre Domain Autorität.
Je höher die Domain Autorität, desto mehr Keywords kann die Website in den Suchergebnissen mit guten Positionen abdecken.
Das bedeutet, dass auch Ihre Service- oder Produktseiten die Chance haben, sehr gut bei Google zu performen und viele Kunden zu generieren. Wenn die Autorität der kompletten Website besonders hoch ist.
Der Unterschied zwischen Service Seiten und informativem Content
Der größte Unterschied zwischen diesen beiden Seitenarten ist ihre Popularität. Wenn eine externe Website schon einen Link zu Ihrer Website setzt, dann niemals auf eine Ihrer Serviceseiten.
Niemand hat vor, Sie beim direkten Verkauf Ihrer Leistungen mit einem Link zu unterstützen.
Im Gegenzug linken andere Websites sehr selten auf Serviceseiten, sondern auf informative Blogartikel. Wenn Sie überhaupt Links setzen. Backlinks sind mittlerweile eine sehr harte Währung geworden. Besonders in Deutschland.
Wir müssen uns die Links also anderweitig besorgen, um unsere Domain Autorität zu steigern.
7 Schritte einer erfolgreichen Content Strategie
Jetzt wissen wir sehr viel darüber, was wir brauchen und wie wir es brauchen. Das Ganze muss nur noch in eine Content Strategie umgewandelt werden, die schrittweise für jeweils ein Thema abgearbeitet werden kann.
1. Conversion und SEO optimierte Produktseiten erstellen
Im ersten Schritt brauchen wir Produkt- oder Serviceseiten, die bestmöglich optimiert sind. Und zwar für zwei Ziele:
- SEO fokussierter Content
Am Ende unserer Content Strategie möchten wir unser Produktseiten ganz oben in den Google Suchergebnissen sehen. Da wird nicht funktionieren, wenn die Inhalte nicht auch mit einem starken Fokus auf die Suchmaschine geschrieben sind. - Conversions
Wenn Besucher auf unsere Produktseiten gelangen, sollen sie auch konvertieren. Mit Call-to-Actions, Vorteils-Garantien und einem ganz kurzem Weg zum Kauf oder zum Kontakt, konvertieren wir eine möglichst hohe Zahl von Besuchern.
Diese Produktseiten müssen vorhanden sein, bevor wir überhaupt irgendeinen anderen Schritt in unserer Content Strategie gehen.
2. Linkable Content erstellen
Im nächsten Schritt brauchen wir etwas, was sich im Fachjargon „Linkable Content“ nennt.
75 % aller Artikel, die jemals veröffentlicht wurden, bekommen keinerlei Links.
Schauen wir uns jetzt die restlichen 25 % der Inhalte an, die auch aktiv von anderen Seiten verlinkt werden, dann finden wir darunter in erster Linie Content, der:
- eine eigene Studie oder eigene Statistiken enthält.
- Statistiken von anderen Anbietern zu einem Thema aggregiert oder zusammenfasst.
- Umfragen bei Branchenexperten enthält, die im Artikel zitiert werden.
Möchte man also Content erstellen, der sowohl Links als auch Shares in sozialen Netzwerken generiert, muss es sich um meinungsbildenden Content handeln. Inhalte, die innerhalb einer Branche durch Statistiken und ausführliche Studien untermauert werden.
Am besten geht das, indem man das macht, was im Leben immer Sinn macht: Partnerschaften bilden.
Neben zahlreichen Statistiken, die man in einen Artikel einbinden kann, sind Meinungen und Empfehlungen von Experten der beste Ansatz, um einen hochwertigen Artikel zu erstellen. Das schafft nicht nur Vertrauen beim Leser, sondern schafft auch Partnerschaften mit den vorgestellten Experten.
Gemeinsam produzierter Content ist häufig auch gemeinsam promoteter Content.
3. Visuals zum Content erstellen
Mit Schritt 2, haben wir ein sehr wichtiges Asset für unser Content Marketing geschaffen. Wir haben sehr viel Zeit und Arbeit in ein Content Piece gesteckt, dass wir für uns arbeiten lassen wollen.
Und weil wir das Maximum aus dieser Arbeit rausholen wollen, erstellen wir aus den wichtigsten Fakten des Artikels gleich noch Visuals.
Besonders, wenn der Artikel eine Studie oder wichtige Statistiken enthält, lassen sich daraus mit geringem Aufwand Infografiken erstellen. Diese Grafiken können wir hervorragend in unseren Linkable Content einfügen.
Außerdem lassen sich gute Infografiken perfekt zum Teilen in sozialen Netzwerken verwenden.
4. Content Upgrades produzieren
Content Upgrades sind weiterführende Informationen zu unserem eigentlichen Artikel. Wenn unser Artikel von den besten Tipps zum Erledigen einer bestimmten Sache handelt, kann ein Content Upgrade zum Beispiel noch weitere Tipps oder Informationen enthalten.
Content Upgrades werden oft auch Lead Magnets genannt. Weil sie für den Besucher nur erhältlich sind, wenn er sich in eine E-Mail Liste einträgt.
5. Influencer im Segment ermitteln
Im nächsten Schritt müssen wir Influencer in unserem Segment finden.
Keine Sorge, wir reden hier nicht von verträumt schauenden Damen mit einer Tasse „Lieblingstee“ und einer Waschmittelpackung in der Hand, wie wir sie auf Instagram finden.
Ich rede hier von anderen Websites und Blogs, die
- im gleichen thematischen Segment unterwegs sind.
- mehr Traffic haben als Sie.
- eine wesentlich höhere Domain Autorität vorweisen.
- Gastartikel akzeptieren.
Das geht mit Hilfe zahlreicher Tools. Oder einfach mit einer simplen Google Anfrage:
Um zu wissen, wie hoch die Domain Autorität der Zielwebsites ist, brauchen wir noch ein anderes Tool. Entweder messen wir die Autorität mit einem Tool wie Ahrefs (dort heißt das Ganze dann Domain Rating) oder mit der Moz.com Domain Analyse.
6. Gastartikel platzieren
Gastartikel sind die einzige wirklich funktionierende Möglichkeit, um qualitativ hochwertige Links von anderen Websites zu bekommen. Liefern wir anderen Websites guten, lesenswerten Content, bekommen wir im Gegenzug einen Backlink von einer Seite mit hoher Domain Autorität.
Ganz nebenbei generieren wir damit auch noch etwas Traffic.
Die Gastartikel, die wir in diesem Schritt platzieren, sind nichts anderes als Abwandlungen unseres großen „Linkable Content“ Artikels aus Schritt 2. Zum Beispiel, indem wir das Thema noch einmal aus einem anderen Winkel beleuchten, oder ihm einen anderen Twist geben.
Diese Artikel pitchen wir bei zahlreichen Websites, um möglichst häufige Platzierungen mit unserem Content auf diesen Seiten zu erreichen.
Das Ergebnis:
Unsere eigene Domain Autorität steigt kontinuierlich. Und mit dieser Domain Autorität steigt auch noch was? Genau: Die Rankings unserer Produktseiten, die uns so wichtig sind, um Neukunden zu generieren.
Tipp:
Die aktuelle Autorität einer Domain ist nicht immer der wichtigste Faktor zur Platzierung von Gastartikeln.
Oft helfen auch Sachverstand und Logik, um zu sehen, dass eine Website schnell wächst und innerhalb der nächsten Jahre an Autorität gewinnen kann.
Platzieren wir jetzt schon unseren Gastartikel auf einer solchen Seite, lassen wir unser Asset wachsen wie eine langfristig angelegte Aktie. Werden aber mit weniger aufwändigem Content mit offeneren Armen empfangen.
7. Content für die bestehende Zielgruppe schreiben
Unsere bestehende Zielgruppe dürfen wir im Rahmen der Content Strategie natürlich nicht vergessen. Deshalb erstellen wir für Ihren Blog im nächsten Schritt die Inhalte, die Ihre Zielgruppe am meisten interessieren.
Diese interessanten Themen sind immer die Fragen, die Ihre Zielgruppe rund um Ihr Produkt oder die Produktkategorie hat.
Haben wir gerade für das Thema „Salami“ erst gemacht, deshalb hier ein paar Beispiele:
- Welche Salami für Pizza?
- Darf man Salami in der Schwangerschaft essen?
- Kann man Salami einfrieren?
- Ab wann dürfen Kinder Salami essen?
Der große Vorteil dieser Themen ist, dass Sie in der Regel sehr einfach dafür ranken können. Bei sehr niedrigem Wettbewerb in der Suchmaschine kommt so nach kurzer Zeit ein beachtliches Such- und Trafficvolumen zusammen.
Das Schöne an diesen Artikeln ist, dass wir sie immer mit gleich zwei Seiten unserer Website intern verlinken können: Mit unserer Produktseite und mit unserem großen „Linkable Content“. Stärkt die Suchmaschinenpositionen für beide Seiten mit der Zeit enorm.
Tipp:
Wenn Sie einen eigenen Kundendienst haben, werden viele Kundenfragen genau dort ankommen. Best Practice wäre, wenn der Kundendienst diese Fragen sofort an das Marketing weiterleitet, damit Content für die Website daraus erstellt werden kann.
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